Die Welt unter Wasser hat Menschen schon immer fasziniert. Bereits in der Antike fragten sich die Menschen, was unter den Meereswellen verborgen sei, und tauchten nach Perlen und Korallen. Sie entdeckten die fantastische Tierwelt und lernten, mit den Gesetzen der Unterwasserwelt umzugehen. Heute reicht das Spektrum vom Tauchen mit angehaltenem Atem über Extremsport bis zum Wrack- und Höhlentauchen und schließt sogar Hockey und Rugby als Unterwassersportarten ein. Doch bevor du dich für eine dieser Varianten aktiv begeistern kannst, sind die ersten Schritte auf dem Weg zum Tauchen zu absolvieren.
Warum tauchen lernen?
Es gibt viele Gründe, um sich für das Tauchen zu interessieren. Körperliche Fitness gehört sicher auch dazu. Vor allem ist es für die meisten die Entdeckung einer völlig neuen Welt mit eigenen Gesetzmäßigkeiten, die von der Art der eigenen Bewegung, dem Wandel von Licht und Ton bis zu völlig neuen Farbeindrücken und der Begegnung mit einer ganz anderen Art von Flora und Fauna reicht. Das kann ein gesundheitlich wertvoller Ausgleich zum Stress des Alltags sein, der gleichzeitig das Umweltbewusstsein schärft, die Fantasie und das Denken anregt.
5 Punkte, die das Tauchen auszeichnen
- Du tust etwas für deine psychische und physische Gesundheit.
- Du entdeckst fremde Welten und lernst vieles über Fische, Pflanzen und Meeresbiologie.
- Tauchen fördert Teamgeist und Selbstdisziplin.
- Tauchen ist perfekt, um internationale Erfahrungen zu sammeln und fremde Kulturen über sein Hobby kennenzulernen, denn Tauchen verbindet weltweit.
- Tauchen bietet dir positive Grenzerfahrungen – du lernst dich besser kennen und einschätzen. Diese Form der ganzheitlichen Selbstoptimierung hilft dir auch auf dem Festland weiter.
Welche Voraussetzungen solltest du zum Tauchen mitbringen?
Tauchen lernen kannst du in fast jedem Lebensalter. Wichtig sind körperliche und geistige Fitness sowie eine gute Grundkondition. Es geht nicht um körperliche Höchstleistungen, dennoch stellen die Besonderheiten der Unterwasserwelt bestimmte Anforderungen an deinen Körper. Druckausgleich und Strömungen müssen bewältigt werden, du musst dich gut orientieren und Entscheidungen treffen können, um deine Sicherheit nicht zu gefährden.
Zum Abgleich dient die tauchärztliche Untersuchung. Sie ist keine Pflicht, wird aber empfohlen und von vielen Tauchschulen und Dive Centern verlangt.
Kleine Checkliste für Anfänger
- Du solltest gut schwimmen können und Spaß am Wasser haben.
- Die tauchärztliche Untersuchung gibt dir Gewissheit über körperliche und geistige Voraussetzungen und sichert ab, dass du längere Strecken bewältigst, verantwortlich handelst, nicht zu Panik oder Orientierungsverlusten neigst, keine Krankheiten bestehen, durch die das Tauchen gefährlich wird, Herz und Lunge in Ordnung sind. Bis zum 40. Lebensjahr reicht es, sich alle zwei Jahre durchchecken zu lassen, dann solltest du dich regelmäßig einmal im Jahr untersuchen lassen.
- Du brauchst das passende Anfänger-Equipment.
Tauchkurs – ja oder nein?
Ursprünglich hielt man einfach die Luft an und begab sich dann unter Wasser. Das Apnoetauchen wurde auch lange beim Suchen nach Perlen angewandt. Für die Badewanne und ein kurzes Untertauchen mag das reichen, doch wenn dich Unterwasserwelten faszinieren und du wirklich in die Tiefe gehen willst, dann brauchst du etwas mehr dazu. Bis zu 40 Meter Tiefe sind beim Sporttauchen als Hobby möglich. Ohne Geräte geht das nicht. Du brauchst dazu in jedem Fall einen Tauchkurs.
Was bringt dir ein Einstiegskurs zum Tauchen?
Bevor du dich für eine große Ausbildung und den Tauchschein entscheidest, empfiehlt sich ein Schnupperkurs. Dabei lernst du Grundregeln unter Anleitung kennen und tauchst geführt. Manche Tauchschulen bieten Schnupperkurse in Becken an, andere tauchen in Seen oder an seichten Stellen im Meer. Man geht nicht tiefer als beim Schnorcheln.
Gefahrlos kannst du deinen Umgang mit einer Tauchausrüstung testen und herausfinden, wie du dich unter Wasser fühlst. Du entdeckst dabei, ob dir das Tauchen Spaß machen würde und ob du den Herausforderungen gewachsen bist.
Tauchen für Kinder? Tauchen mit Kindern!
Bei Kindern gilt es, besonders achtsam zu sein: Sicherheit hat Priorität. Ab 8 Jahren können Kinder tauchen lernen. In der Regel beginnt die Ausbildung im Pool mit 2 Metern Tiefe. Das Tauchen im Meer kann ab 10 Jahren möglich sein. Meist geht man nicht tiefer als 10 Meter. Grundvoraussetzung ist immer die Begleitung eines erfahrenen, ausgebildeten Erwachsenen.
Mit „Mini me“ auf Tauchgang gehen
Lernen Eltern und Kinder gemeinsam tauchen, stärkt dies das Gemeinschaftsgefühl, den Teamgeist und das Selbstbewusstsein der Kids. Im Urlaub kann das eine hervorragende Ergänzung zum Spaßprogramm sein, bei dem viel über den sportlichen Rahmen hinaus gelernt wird.
Was wird zum Tauchen gebraucht?
Damit das Tauchen gelingt, brauchst du eine Tauchausrüstung. Die Funktionstüchtigkeit ist entscheidend, wenn du den Tauchgang als angenehmes Erlebnis gestalten willst. Das ist bereits bei einfachen Tauchgängen notwendig und erst recht, wenn es bis zu 40 Meter unter Wasser geht.
Deine Tauchausrüstung im Überblick
- Der Tauchanzug aus Neopren muss passend zur Umgebung gekauft werden; im Norden brauchst du einen Drysuit, denn in unteren Wasserbereichen wird es schnell kalt.
- Die Taucherbrille muss exakt passen, angenehm zu tragen sein und du solltest nicht durch die Nase atmen können, wenn du sie aufsetzt. Ist das doch der Fall, ist sie zu groß und du musst dir eine kleinere Taucherbrille aussuchen.
- Von Flossen gibt es mehrere Arten, in der Regel werden die klassischen Paddle shaped-Flossen genutzt.
- Die Taucherflasche wird auf dem Rücken getragen. Der Druckbehälter enthält ein Atemgas, das durch den Regulator freigesetzt wird, sodass du unter Wasser atmen kannst.
- Der Regulator (Atemregler) passt den Druck des Atemgemischs aus der Taucherflasche an die Umgebung an. Er besteht aus drei Teilen: dem Atemregler mit erster und zweiter Stufe, der alternativen Luftquelle und einer Anzeige.
- Die Tarierweste (auch BCD: Buoyancy Control Device) wird getragen, um den Auftrieb anzupassen. Wird Luft in die Weste hineingepumpt, tauchst du auf, lässt du Luft ab, sinkst du.
- Der Tauchcomputer gibt dir Auskunft über den Füllstand deiner Flasche und sichert das rechtzeitige geregelte Auftauchen ab. Er unterstützt auch bei der Orientierung und vielen anderen Dingen.
- Accessoires wie Handschuhe, Kapuze, Fackel, Safety Boje und Buddy Line kommen hinzu.
Tauchausrüstung leihen oder kaufen?
Vor einem Schnupperkurs solltest du noch nicht in eine hochwertige Ausrüstung investieren. Du kannst das Equipment leihen. Bist du dir dann jedoch sicher, dass dieser Sport das Richtige für dich ist, solltest du dir deine Ausrüstung sorgfältig zusammenstellen.
Qualität, Preis und andere Kriterien zum Kauf einer Taucherausrüstung
Mit der ABC-Tauchausrüstung (Maske, Schnorchel, Flossen) beginnt man in der Regel. Anschließend sollten Regulator und Tauchcomputer angeschafft werden. Sie sind lebensnotwendig und bedürfen regelmäßiger Wartung. Übernimmst du das selbst, kannst du dir sicher sein, dass sie funktionstüchtig sind. Deinen Tauchcomputer solltest du genau studieren, damit du alle Funktionen kennst. Dann kannst du an einen eigenen Taucheranzug denken. Das ABC-Equipment wird meist günstig angeboten. Achte besonders auf Passgenauigkeit und Tragekomfort bei der Maske.
Tauchcomputer unterscheiden sich in der Anzeige. Sie gehören beim Ausleihen zu den teuren Posten. Der Kauf eines eigenen Tauchcomputers spart daher schnell Geld und gibt dir Sicherheit beim Taucheinsatz. Dein Tauchcomputer sollte unbedingt über eine Restluftanzeige verfügen. Am praktischsten ist ein Armbandmodell.
Generell richten sich die Qualität und der Preis deiner Ausrüstung nach deinen Tauchzielen und Ansprüchen. Wer seinen Tauchschein erwirbt, aber nur selten auf Tour geht, für den genügt eine ABC-Tauchausrüstung. Wer das Tauchen fest in seinen Leben integriert und regelmäßig unterwegs ist, der sollte sich Regulator, Tauchcomputer und Tarierweste sowie einen hochwertigen Neoprenanzug anschaffen.