Gaming-Tastatur: Auswahlkriterien, Unterschiede & Tipps - DailyDeal.de

Gaming-Tastatur: Auswahlkriterien, Unterschiede & Tipps

Wer bei PC-Games siegen will, muss seine Eingaben blitzschnell und mit hoher Präzision ausführen. Doch Schnelligkeit und Geschicklichkeit des Spielers nützen wenig, wenn die Technik nicht mithält. Daher ist die Auswahl einer passenden Gaming-Tastatur ein entscheidender Faktor für Spaß und Erfolg. Einige wichtige Punkte, die du beim Kauf beachten solltest, findest du hier.

Erste Entscheidung: Bauweise der Gaming-Tastatur

Man findet bei Gaming-Tastaturen zwei vorherrschende Bauweisen: die mechanische mit Schaltern und die sogenannte Rubberdome- oder halbmechanische Tastatur mit Gummimatten.

Die mechanische Gaming-Tastatur

Bei mechanischen Keyboards verfügt jede einzelne Taste über eine eigene Schaltermechanik, die den Druck in ein elektrisches Signal umwandelt. Eine Feder sorgt dafür, dass die Taste wieder in die Ausgangsposition zurückgelangt. Dabei muss sie nur bis zur Hälfte gedrückt werden, um das Signal zu erzeugen. Neben ihrer hohen Präzision zeichnet sich diese Bauweise besonders durch ihre Langlebigkeit aus. Hochwertige mechanische Tastaturen erreichen eine Lebensdauer von 50 Millionen Anschlägen. Bis dahin sind kaum Verschleißerscheinungen zu spüren und das Gefühl beim Tippen bleibt konstant. Durch den geringeren Kraftaufwand beim Tastendruck treten auch bei stundenlangem Zocken weniger Ermüdungserscheinungen auf. Ein Nachteil gegenüber der Rubberdome-Bauweise ist die höhere Lautstärke der mechanischen Tasten.

Die halbmechanische Tastatur

Bei der Rubberdome-Tastatur befindet sich eine Gummimatte zwischen den Tasten und dem elektrischen Schalter. Sie schützt den Schalter und sorgt dafür, dass die Taste nach dem Anschlag in ihre Ausgangsposition zurückversetzt wird. Anders als bei mechanischen Keyboards, bei denen jede Taste mit einer eigenen mechanischen Konstruktion ausgestattet ist, sind bei dieser Variante mehrere Tasten oder sogar die gesamte Tastatur mit derselben Gummimatte unterlegt. Aufgrund der einfacheren Bauweise sind halbmechanische Keyboards günstiger als mechanische. Diesem Vorteil stehen diverse Nachteile gegenüber. So verlieren die Gummikuppen unter den Tasten schnell ihre Elastizität und das Tippgefühl verschlechtert sich. Insgesamt bringt es diese Tastatur nur auf eine Lebensdauer von ca. 5 Millionen Anschlägen, also deutlich weniger als die mechanische Variante. Besonders der höhere Tastenwiderstand und die weniger präzise Signalübertragung erweisen sich für Gamer als Handicap.

Die optomechanische Tastatur

Um eine Premiumvariante handelt es sich bei den selteneren optomechanischen Schaltern, bei denen eine Lichtschranke für das Auslösen des elektrischen Signals sorgt. Dadurch, dass kein physischer Kontakt zwischen Taste und Auslöser entsteht, ist die Lebensdauer dieser höherpreisigen Keyboards noch länger als die der mechanischen.

Schalter – eine Frage der Vorliebe

Wenn du dich für eine mechanische Tastatur entschieden hast, solltest du einen Blick auf die Schalter oder auch Switches werfen. Hier findet man drei Kategorien: Click-Switches, taktile und lineare Switches. Die einzelnen Typen unterscheiden sich im Wesentlichen in ihrem taktilen Feedback, der Lautstärke beim Tastendruck und dem Widerstand beim Betätigen.

Schaltertypen

Click-Switches geben nicht nur ein spürbares Feedback, wenn der Umschaltpunkt erreicht ist, sondern produzieren auch ein typisches Klickgeräusch. Geräuschempfindliche Personen werden daher lieber zu einer anderen Variante greifen.

Bei taktilen Schaltern spürt der Anwender beim Erreichen des Umschaltpunkts einen leichten Widerstand.

Lineare Schalter dagegen erzeugen kein Feedback und nur ein minimales Geräusch. So spürt der Bediener nicht, ab welchem Druckpunkt die Taste reagiert. Diese Switches sind bei Gamern besonders beliebt, weil sie sehr schnell ausgelöst werden können.

Wichtige Kenngrößen

Neben dem Schaltertyp geben noch die Größen „Aktivierungskraft“ und „Betätigungsweg“ Hinweise zur Entscheidung. Der Betätigungsweg definiert die Strecke bis zum Umschaltpunkt. Bei diesem Kriterium unterscheiden sich die meisten Schalter nicht wesentlich. Bei allen liegt der Betätigungsweg etwa auf der Hälfte des Abstands von insgesamt ca. 4 mm zwischen Taste und Schaltpunkt.

Die Aktivierungskraft oder Druckstärke gibt an, wie viel Kraft der Anwender aufwenden muss, um die Taste zu betätigen. Dabei reagieren Schalter mit einer höheren Druckkraft zwar langsamer, dafür aber präziser. Die Wahl sollte also anhand der bevorzugten Art von Spielen getroffen werden. So eignen sich Tasten mit geringer Aktivierungskraft besonders für Ego-Shooter, die schnelle Tastenabfolgen und Reaktionen erfordern, während für Echtzeit-Strategiespiele Schalter mit höherer Druckstärke zu bevorzugen sind.

Unverzichtbare Funktionen und Extras einer Gaming-Tastatur

Anti-Ghosting

Ghosting bezeichnet das Phänomen, dass beim Betätigen mehrerer Tasten bestimmte Tastenkombinationen nicht einwandfrei funktionieren. Dabei kann es vorkommen, dass die Tastatur die Eingaben nicht alle richtig erkennt oder eine nicht gedrückte Taste auslöst. Dies liegt an der Art, wie die einzelnen Tasten verschaltet sind. Die Anti-Ghosting-Funktion dient dazu, dieses Problem zu vermeiden. Während Ghosts bei mechanischen Tastaturen üblicherweise nicht auftreten, sind halbmechanische anfällig dafür. Daher solltest du beim Kauf einer Rubberdome-Tastatur besonders auf diese Funktion achten.

N-Key-Rollover

Unter Key-Rollover versteht man die Fähigkeit einer Tastatur, bestimmte Tasten gleichzeitig zu erkennen. Dabei gibt das „N“ die Anzahl der Anschläge wieder, die zeitgleich betätigt werden können. So bedeutet also 6-Key-Rollover (6KRO), dass maximal sechs Tasten gleichzeitig erkannt werden können. Dies ist für Liebhaber von Strategiespielen vollkommen ausreichend, Shooter-Spieler benötigen sogar weniger. Einige Tastaturen bieten höhere NKRO-Werte. Dabei solltest du aber beachten, dass über eine USB-Schnittstelle nur sechs Signale übermittelt werden können. Um von dem höheren Wert zu profitieren, müsste die Tastatur über eine PS/2-Schnittstelle verbunden werden.

Makrotasten

Makrotasten sind Sondertasten, die vom Bediener über die Software des Computers individuell mit bestimmten Tastenkombinationen belegt werden können. Bei einigen Varianten sind dabei auch Pausen programmierbar, so dass die einzelnen Tasten zeitlich versetzt ausgelöst werden. Besonders Spieler von MOBAs und MMOs profitieren von Makrotasten, da sie auf diese Weise verschiedene Befehle durch einen einzigen Tastendruck schnell und zielgenau auslösen können.
Bei manchen Gaming-Keyboards sind die Makrofunktionen auf die F-Tasten verlegt, was die Bedienung umständlich macht. Für einen besseren Komfort solltest du daher auf ein Modell mit zusätzlichen Makrotasten zurückgreifen.

RGB-Beleuchtung

Besonders ihre farbige Beleuchtung hebt Gaming-Tastaturen von Standard-Keyboards ab. Damit lässt sich nicht nur eine ansprechende Optik herstellen, sondern auch Funktionen können visuell gekennzeichnet werden. Mit Hilfe einer RGB-Beleuchtung lassen sich über 16 Millionen Farben erzeugen. Je nach Modell können entweder Tastenblöcke oder jede Taste individuell beleuchtet werden.

Ergonomie

Wenn du viel Zeit mit dem Spielen verbringst, solltest du Wert darauf legen, dass deine Hände bequem auf der Tastatur aufliegen. Viele Geräte sind mit Handballenauflagen versehen, die dafür sorgen, dass sich Hand und Unterarm in einer Linie befinden. Zweigeteilte Tastaturen lassen sich entweder aufklappen oder in zwei kleine Tastaturen teilen. Sie ermöglichen eine optimale Ausrichtung auf die Schulterbreite des Bedieners.

Die Auswahlkriterien für eine Gaming-Tastatur zusammengefasst

Mechanische Tastaturen sind zwar teurer, weisen aber gegenüber halbmechanischen Keyboards mehrere wesentliche Vorteile auf. Besonders wenn du viel Zeit mit PC-Spielen verbringst, lohnt sich die Entscheidung für diese langlebige Variante. Dabei kannst du je nach Vorliebe zwischen verschiedenen Schaltertypen wählen. Makrotasten, N-Key-Rollover und Anti-Ghosting sind unverzichtbare Funktionen für Gaming-Tastaturen. Besonders bei halbmechanischen Keyboards sollte das Anti-Ghosting nicht fehlen. Während die Beleuchtung ein schönes und typisches Extra darstellt, sollten besonders Vielspieler die ergonomische Konstruktion der Tastatur bei der Kaufentscheidung nicht außer Acht lassen.