Heimwerker und erfahrene Profis suchen im Akku-Schlagschrauber gleichermaßen eine Alternative zum Druckluft-Schlagbohrer oder den elektrischen Angeboten. Das Kombiprodukt überzeugt, wenn es darum geht, festsitzende Schrauben und Muttern zu lösen oder festzuziehen. Rund um den Kauf ranken sich derweil ganz unterschiedliche Fragen und Unklarheiten. Worauf es beim Erwerb ankommt und welche Kriterien dabei eine Rolle spielen, zeigen wir dir in diesem Artikel.
Was ist ein Akku-Schlagschrauber?
Zunächst gilt es die Frage zu klären, was sich genau hinter der Bezeichnung Akku-Schlagschrauber verbirgt. Das Werkzeug wird aktuell vorwiegend im Metallbau eingesetzt und ist dazu in der Lage, Gewindeschrauben sehr schnell einzudrehen und sie anschließend mit einem hohen Drehmoment festzuspannen.
Der Akku-Schlagschrauber bewegt sich letztlich mit einer pulsartigen Drehbewegung, durch die er ein besonders hohes Drehmoment erreicht. Dies führt dazu, dass die Schraube deutlich fester angezogen werden kann, als beispielsweise mit einem handelsüblichen Akkuschrauber. Entscheidend ist, dass der Schlagschrauber kein Schnellspannfutter besitzt. Stattdessen ist ein Vierkant-Antrieb vorhanden, welcher der Aufnahme von Bits oder Steckschlüsseln dienen kann.
Der typische Heimwerker stößt in Haus und Garten regelmäßig auf Arbeiten, bei denen geschraubt werden muss. Selbst bei der Arbeit mit Spaxschrauben, die in Holz oder Metall gebohrt werden, eignet sich das Gerät. Darüber hinaus kommt der Schlagschrauber oft beim Reifenwechsel in den eigenen vier Wänden zum Einsatz. Berufshandwerkern bietet der Akku-Schlagschrauber vor allem die Möglichkeit, unabhängig von einer Stromquelle flexibel zu arbeiten.
Die Vor- und Nachteile des Akku-Schlagschraubers
Wer sich mit der Anschaffung eines Akku-Schlagschraubers auseinandersetzt, sollte zumindest einen kurzen Blick auf die Vor- und Nachteile dieses Werkzeugs werfen. Auf der Habenseite steht zum einen die hohe Flexibilität, die ein Akku-Schlagschrauber in der Regel mitbringt. Weder ein Kabel, noch der typische Druckluftschlauch schränkt die eigenen Bewegungen ein. Zugleich eignet sich das Gerät gut für das gefühlvolle und saubere Schrauben. So finden selbst Heimwerker viele passende Einsatzgebiete für den Akku-Schlagschrauber.
Als eine große Erleichterung der Arbeit wird in der Regel die kabellose Anwendung der Maschine verstanden. Auf der anderen Seite ist eine hohe Kapazität desselben erforderlich, wenn zum Beispiel die Leistung der höchsten Stufe abgerufen werden soll. Die Laufzeit des Geräts, in der gearbeitet werden kann, ist also klar begrenzt. Selbst bei jenen Herstellern, die großen Wert auf die Ausstattung ihrer Geräte mit einem starken Akku legen, ist die Kraft letztlich begrenzt. Leistungseinbußen müssen für die höhere Flexibilität also in Kauf genommen werden.
Das ist beim Kauf zu beachten
Wer sich nach einem geeigneten Akku-Schlagschrauber umsehen möchte, findet derzeit zahlreiche unterschiedliche Hersteller und Produkte. Diese verteilen sich wiederum über unterschiedliche Preiskategorien, von denen manche eher für Heimwerker, andere für erfahrene Profis geeignet sind. Welche Faktoren bei der Auswahl des passenden Geräts unbedingt beachtet werden sollten, das sehen wir uns jetzt an.
Das Drehmoment
Je mehr Kraft der Akku-Schlagschrauber bei der praktischen Arbeit entwickeln soll, desto wichtiger wird ein hohes Drehmoment. Dieses schlägt sich letztlich in der Kraft nieder, mit der Muttern und Schrauben gelöst, bzw. angezogen werden können. Somit kann von einer wichtigen Kennzahl die Rede sein, die beim Kauf auf jeden Fall zu beachten ist. Für den einfachen Gebrauch zuhause genügt in der Regel ein Drehmoment im Bereich zwischen 50 Nm und 100 Nm. Allerdings sind schon für den schnellen Reifenwechsel höhere Drehmomente notwendig. Geräte für den professionellen Gebrauch bewegen sich deshalb in einem Bereich zwischen 400 und 500 Nm.
Ein weiterer Begriff, der in diesem Kontext wichtig ist, ist die Leerlaufdrehzahl. Sie gibt an, wie viele Umdrehungen der Akku-Schlagschrauber pro Minute schafft. Natürlich kann sich dieser Wert je nach Material noch etwas verändern. Hochwertige Modelle bringen es auf eine Drehzahl zwischen 1.600 U/min und 1.800 U/min. Solche Angaben bieten zugleich etwas Spielraum, um die Drehzahl an die Art der Schraube und das jeweilige Material anzupassen.
Eine zweite wichtige Komponente der Leistung ist die Leerlaufschlagzahl des Geräts. Je höher diese ist, desto festere Schrauben kannst du letztlich lösen. Experten empfehlen Werte von etwa 2.000 bis 3.000 Schlägen pro Minute.
Die Werkzeugaufnahme
Wie bereits erwähnt, unterscheidet sich die Werkzeugaufnahme eines Akku-Schlagschraubers deutlich von einem einfachen Akkuschrauber mit Schnellspannfutter. Weitere Differenzen bestehen bei der Größe des Außenvierkants, der zur Aufnahme der Steckschlüssel vorgesehen ist. Derzeit sind Varianten mit ½ Zoll- oder ¼-Zoll und 3/8-Zoll verfügbar. Letztere dürfte hingegen nur für erfahrene Handwerker relevant sein. Als Heimwerker genügt dir ein ½- bzw. ¼-Zoll-Akku-Schlagschrauber in der Regel voll und ganz.
Ein Blick auf den Akku
Welche Leistung dein Akku-Schlagschrauber über einen bestimmten Zeitraum erbringen kann, ist von der Kapazität des Akkus abhängig. Entscheidend ist hierbei einerseits der Blick auf die Technologie, welche sich dahinter verbirgt. Klassische Nickel-Cadmium-Akkus sind heute nicht mehr zu finden. Stattdessen dominieren Lithium-Ionen-Akkus mit einer Spannung von 18 V.
Diese Technologie bietet den Vorteil, dass der Memory-Effekt außen vorgelassen werden kann. Dieser sorgt üblicherweise dafür, dass Teilladungen die Kapazität des Akkus auf Dauer einschränken.
Die aufwendige Herstellung der Akkus ist dafür verantwortlich, dass es sich hierbei um einen wichtigen Kostenfaktor handelt. Falls du an dieser Stelle sparen möchtest, lohnt sich dies nur bedingt. Schnell ist damit eine erhebliche Einschränkung bei der Arbeit verbunden.
Gleichwohl gibt es mehrere Lösungen, um positiv auf die Einsatzzeit einzuwirken. Einerseits kann dies die Anschaffung eines Ersatzakkus sein. Auf der anderen Seite bieten einige Hersteller inzwischen Schnellladegeräte für ihre Schlagschrauber an. Je nach Intensität des Gebrauchs kann eine solche zusätzliche Anschaffung durchaus rentabel sein.
Das Gewicht
Dank seiner Ungebundenheit wird der Akku-Schlagschrauber gerne an den eher schwer zugänglichen Stellen verwendet. Selbst Heimwerker werden gelegentlich mit notwendigen Überkopf-Arbeiten konfrontiert. Umso mehr lohnt es sich, wenn du bei der Anschaffung außerdem auf ein geringes Gewicht des Geräts achtest. Je leichter dein Akku-Schlagschrauber ist, desto weniger Muskelkraft ist für den Einsatz notwendig.
Verfügbare Hersteller
Die Auswahl an unterschiedlichen Akku-Schlagschraubern ist derzeit besonders groß. Neben einigen Dauerbrennern stehen verschiedene neue Geräte bereit, die sich in den letzten Jahren einen guten Ruf erwerben konnten. Zu den gängigen Marken zählen:
- Makita
- Wesco
- Bosch
- Meterk
- NoCry
- DeWalt
- Yiyai
Welches Gerät letztlich das richtige für dich ist, hängt vor allem von den Arbeitsansprüchen ab. Geht es darum, leichte Arbeiten in Haus und Garten zu erledigen, reichen die Angebote der günstigen Preisklasse mit moderatem Drehmoment. Ist hingegen ein längerfristiger und häufiger Einsatz geplant, lohnt sich der Griff in die höheren Gefilde des Leistungsspektrums.