Gitarre selber lernen: Zubehör & Tipps für Anfänger - DailyDeal.de

Gitarre selber lernen: Zubehör & Tipps für Anfänger

Gitarre spielen zu lernen, ist eine großartige Idee, die du in Zeiten des Internets sogar ohne Privatlehrer umsetzen kannst. Als Anfänger ist es für dich sinnvoll, mit einer Akustikgitarre zu beginnen, unabhängig davon, welche Musik du später einmal spielen möchtest. Auch viele berühmte E-Gitarristen haben so begonnen. Andernfalls hättest du aufgrund der dünneren E-Gitarren-Saiten große Schwierigkeiten, später auf die dickeren Saiten einer Akustikgitarre umzusteigen, vor allem, wenn du Gitarre selber lernen möchtest.

Gitarre kaufen – eine Wissenschaft für sich

Entgegen der weitverbreiteten Meinung, dass für Anfänger auch ein gebrauchtes 20-Euro-Instrument von Ebay tauge, ist es gerade dann, wenn du selbst Gitarre spielen lernen möchtest sinnvoll, von vornherein auf ein vernünftiges Modell zu setzen. Je nach Musikstil gibt es verschiedene Preisklassen, die für Einsteiger infrage kommen. Der Preis setzt sich dabei aus diversen Faktoren zusammen, wie zum Beispiel dem verwendeten Holz, den Schwingungseigenschaften oder der verbauten Hardware. Um den Überblick nicht zu verlieren, kannst du dich an die im Folgenden dargelegten Schritte halten.

Verschiedene Gitarrentypen

Die akustische Gitarre, häufig auch klassische Gitarre oder Konzertgitarre genannt, ist ein Instrument, bei dem das Erzeugen des Tons rein mechanisch funktioniert. Eine Elektronik ist nicht im Spiel und allein der Korpus der Gitarre sorgt dafür, dass die Töne laut klingen.

Wie sich der Ton anhört, hängt vom Material und der Qualität des Klangkörpers ab. So gibt es Holzarten, die sich besonders gut für den Gitarrenbau eignen, beispielsweise Fichtenholz, andere eher nicht. Sehr günstige Gitarren werden mithin aus Sperrholz gefertigt, was den Klang natürlich ruiniert.

Die akustische Gitarre findet sich vornehmlich in der klassischen Musik oder der Volksmusik, aber auch für lateinamerikanische Stile ist sie gut geeignet. Rock- und Popmusiker greifen dagegen häufig zu E-Gitarren.

Diese funktionieren, wie der Name schon verrät, mit Elektronik. Die schwingenden Saiten werden nicht mithilfe des Korpus verstärkt, sondern über externe Lautsprecher, sogenannte Verstärker. Hierzu befinden sich am Instrument Tonabnehmer (auf engl. Pickup) und leiten den Klang weiter.

Wegen dieser technischen Ausstattung haben E-Gitarren einen wesentlich kleineren Korpus als akustische Modelle. Bedenke aber, dass du diese nur mit Kabel spielen kannst. Andernfalls ist die Schwingung der Saiten nicht stark genug und sie bleiben unhörbar.

Eine Halbresonanzgitarre, umgangssprachlich Halbakustik genannt, ist eine Mischung aus beiden, einer E-Gitarre und einer Akustikgitarre. Sie kommt vor allem seit Mitte der 50er Jahre im Pop-, Rock- und Jazzbereich vor und du kannst sie ohne oder mit Verstärker spielen. Ihr Korpus ist in der Regel kleiner, verglichen mit einer Akustikgitarre, wodurch sie unverstärkt nicht allzu laut klingt. Mit der elektronischen Ausstattung hast du dagegen die Chance, den Klang detailliert auszuwählen, was die Halbresonanzgitarre zu einem sehr wandlungsfähigen Instrument macht.

Überprüfung der Gitarre auf Herstellungsfehler

Ehe du die Gitarre bespielst, solltest du sie zunächst äußerlich betrachten – denn dort können sich bereits erste Mängel einschleichen. Das können unzureichend aufgeleimte Anbauteile wie der Steg sein oder aber der Übergang vom Korpus zum Hals. Stelle weiterhin sicher, dass geschraubte Hälse vernünftig in der Halstasche sitzen und geleimte Hälse perfekt ausgerichtet sind.

An der Oberflächenbeschaffenheit erkennst du, ob das Instrument gewissenhaft verarbeitet wurde. Finden sich Unsauberkeiten in der Lackierung oder der allgemeinen Beschaffenheit des Holzes, ist es sinnvoll, sich nach einem anderen Modell umzusehen, wobei rein optische Fehler im Lack bei preisgünstigen Instrumenten nicht schwerwiegend sind. Solange sie dich nicht beim Spielen behindern, ist alles okay.

Die Verarbeitung der Bünde

Lenke besonderes Augenmerk auf die Beschaffenheit der Bünde, da diese selbst bei neuwertigen Gitarren ab und zu mal dürftig ist. Wurde beispielsweise auf die abschließende Politur der Bünde verzichtet, wirkt sich das negativ auf das Spielgefühl aus. Auch die Bundkanten müssen sauber abgerundet sein. Für ein sauberes Setup der Saitenlage ist außerdem die Höhe der Bünde entscheidend.

Intonation

Hier gilt es zum einen zu prüfen, ob die Gitarre oktavrein ist. Vergleiche dafür den Ton einer Leersaite mit dem Flageolett am 12. Bund. Falls bei irgendeiner Saite Abweichungen auftreten, ist die Gitarre unsauber eingestellt. Zwar lässt sich das nachholen, jedoch nicht ohne zusätzliche Gebühr.

Falls dir auffällt, dass die Bünde nicht völlig sauber auf dem Griffbrett liegen, kann die sogenannte Bundreinheit nicht gewährleistet werden und ein nachträgliches Korrigieren ist äußerst aufwendig. Beachte, dass manchmal auch minderwertige Saiten für Intonationsprobleme sorgen können. Ziehe nach dem Kauf daher stets einen neuen Satz auf.

Verwendetes Holz

Auch wenn du dich dazu entscheidest, selbst Gitarre zu lernen, kommt es auf einen ansprechenden Klang des Instruments an, welcher maßgeblich von der Holzwahl abhängt. Generell sollte der Korpus einer Akustikgitarre aus einer massiven Decke bestehen, weil diese die Schwingungseigenschaften stark beeinflusst. Umso besser ist daher, wenn die ganze Gitarre aus massiven Hölzern gemacht ist. Bei günstigeren Modellen trifft das allerdings selten zu. Für welche Holzart du dich entscheidest – beispielsweise Zedernholz oder Fichtenholz – ist dagegen Geschmackssache.

Schwingungseigenschaften der Gitarre

Dieser Punkt ist besonders wichtig, denn er lässt sich im Nachhinein nicht mehr korrigieren. Wie verhält sich die Gitarre bei ausklingenden Akkorden und Tönen? Reagiert sie sensibel auf eine dynamische Spielweise und wird der Klang aller Saiten gleichmäßig und sauber wiedergegeben? Falls das nicht zutrifft, kann auch das beste Setting nichts mehr retten und es hilft nur, sich ein anderes Modell zu suchen. Ohne Frage ist das ein für Anfänger schwierig zu beurteilender Punkt. Wenn du erfahrene Spieler kennst, dann ziehe sie ruhig zurate, um die Schwingungseigenschaften richtig zu beurteilen.

Verwendete Hardware der Gitarre

Überprüfe zuletzt die Hardware der Gitarre. Hierzu gehören Pickups mitsamt Elektronik, Steg und Saitenhalter, der Sattel und die Stimmmechaniken. Wenn akustische Gitarren mit Pickups versehen sind und deshalb zusätzlich per Kabel über Verstärker gespielt werden können, nennt man sie elektroakustisch.

Befinden sich die Saiten schon eine Weile auf dem Instrument und verstimmen sich trotzdem häufig, kann das auf Fehler in den Mechaniken, dem Sattel oder der Brücke hindeuten. Bei einer qualitativ guten Gitarre sollte das nicht passieren.

Gitarre selber lernen – aber wie?

Selbst im digitalen Zeitalter ist das Lernen mit einem Buch sehr beliebt. Dabei gibt es verschiedene Varianten, manche kommen sogar ohne Noten aus, was dir den Einstieg erheblich vereinfacht. Halte eventuell nach Angeboten Ausschau, wo Gitarre und Lernbuch im Bundle verkauft werden. Darüber hinaus ist YouTube eine häufige Anlaufstelle, um selbst Gitarre zu lernen. Dort findest du zwar viel Material, jedoch bemängeln professionelle Gitarrenlehrer die häufig fehlende Struktur. Kümmere dich zunächst einmal um die Grundlagen, ehe du deine Finger wund spielst. Für die besten Erfolge auf dem autodidaktischen Pfad empfiehlt es sich, verschiedene Ansätze zu kombinieren und zu schauen, was dir am besten zusagt.